blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
Mai 01 2014

Umbruch auf dem asiatischen Beschaffungsmarkt

Meldungen über den Rückzug aus China von einzelnen Unternehmen häufen sich. War es das bereits mit China als Low-Cos-Country? Zieht die Karawane weiter, und das einstige Sourcing-Land Nummer 1 ist für Schweizer Unternehmen nicht mehr attraktiv genug? Eine Einschätzung.

China etablierte sich in den letzten 15 Jahren zur Werkbank der Welt. In jüngster Zeit haben verschiedene Firmen für Schlagzeilen gesorgt, indem sie verkündet haben, dass sie sich zukünftig ganz oder teilweise aus der zweitgrössten Volkswirtschaft zurückziehen wollen. Prominentes Beispiel: die Firma Foxconn. Sind das bereits erste Anzeichen einer allgemeinen Abwanderung in andere asiatische Regionen oder doch nur Ausnahmen?

Lohnkostensteigerung und deren Auswirkungen 

Tatsache ist, dass sich der Mindestlohn zwischen 2008 und 2012 innerhalb der 24 Bezirken und Provinzen Chinas um durchschnittlich 12,6% jährlich erhöht hat. Eine weitere Tatsache ist auch, dass sich der Trend, nicht zuletzt aufgrund staatlicher Vorschriften, fortführen wird. Gemäss Aussagen des «National Bureau of Statistics» waren im Jahr 2012 über 900 Millionen Chinesen im erwerbsfähigen Alter. Rund 40% davon sind heute noch vornehmlich in der Landwirtschaft tätig. Das bedeutet, dass grundsätzlich noch eine riesige Anzahl an kostengünstigen Arbeitskräften vorhanden ist. Das Problem ist heutzutage vielfach, dass die Wanderarbeiter nicht mehr gewillt sind, fernab von Heimat und Familie für einen billigen Lohn arbeiten zu gehen, da es je länger, je mehr auch in ihren eigenen Regionen genügend Jobangebote gibt. Dementsprechend sind die Firmen in den Küstenregionen und im Süden Chinas gefordert, überdurchschnittliche Löhne zu bezahlen, um genügend Personal rekrutieren respektive um dieses halten zu können. Gleichzeitig wird jedoch die Produktivität weiter erhöht, um so dem Kostendruck der steigenden Löhne etwas entgegenzuwirken. Des Weiteren entstehen im kostengünstigeren Mittel- und Westchina ganze Industrieparks, die der drohenden Abwanderungswelle Paroli bieten sollen.

Welche Branchen haben erste Abwanderungsgelüste? 

Vorreiter dieser Verschiebung sind unter anderem Firmen, welche im Konsumgüter- und vor allem im Textilbereich tätig sind. Zum Beispiel hat der Bekleidungshersteller Crystal Group, welcher beispielsweise für Gap und Abercrombie & Fitch Kleider herstellt, in den letzten drei Jahren sein Engagement in Vietnam massiv ausgebaut, während in China die Zahl der Beschäftigten nur leicht anstieg. Auch Hersteller von elektronischen Komponenten haben bereits angefangen, gewisse Produkte in andere südostasiatische Länder zu verlagern.

China

Schlussfolgerung

Für hiesige Unternehmen, welche aufgrund der Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit ein Sourcing nach China in Betracht ziehen, sind je nach Branche und Produkten die Aussichten auf substanzielle Einsparpotenziale nach wie vor äusserst günstig. Die politische Stabilität, die ausgezeichneten Infrastrukturen sowie das vorhandene Lieferantennetzwerk und die immer noch günstigen Lohnkosten von durchschnittlich ca. 300.– Euro pro Monat in Küstenregionen bieten interessante Voraussetzungen für ein erfolgreiches Sourcing.

Allerdings bewegt sich der chinesische Beschaffungsmarkt in der Tat langsam weg von der Herstellung von Billigstprodukten hin zur Manufaktur von anspruchsvolleren und technologisch hochwertigeren Gütern. Dementsprechend ist es von besonderer Wichtigkeit, die Produkte und mögliche Hersteller sorgfältig auszuwählen, um den grösstmöglichen Einkaufserfolg erzielen zu können.

Autor: André Leutenegger
Veröffentlicht: Verein procure.ch
komplette Fachzeitschrift ansehen (PDF) >>

blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
blockHeaderEditIcon
Benutzername:
User-Login
Ihr E-Mail
*